Veröffentlicht am März 11, 2024

Entgegen der Annahme ist das Verlaufen in Palma keine Panne, sondern eine Strategie, um die Seele der Stadt zu entdecken.

  • Der wahre Wert liegt nicht darin, Sehenswürdigkeiten abzuhaken, sondern die unsichtbaren Geschichten und Kontraste dazwischen zu entschlüsseln.
  • Effizienz und Entdeckergeist lassen sich durch gezielte Methoden wie das „Kontrast-Balancing“ zwischen Kultur und Kommerz verbinden.

Empfehlung: Ersetzen Sie Ihre To-Do-Liste durch eine „Flanier-Strategie“, um Palmas verborgene Echos und Oasen bewusst aufzuspüren, statt nur den Schildern zu folgen.

Die Vorstellung ist verlockend: einfach treiben lassen durch das Labyrinth aus sonnenwarmen Steingassen in Palmas Altstadt. Doch schnell meldet sich die leise Panik: Verpasse ich die berühmte Kathedrale? Übersehe ich die legendären Patios? Die meisten Reiseführer reagieren darauf mit starren Routen und Checklisten, die das Flanieren zu einem Abarbeiten von Stationen degradieren. Man läuft von Punkt A zu Punkt B, das Auge auf Google Maps gerichtet, und verliert dabei genau das, was man suchte: das Gefühl für den Ort.

Die üblichen Ratschläge erschöpfen sich oft darin, die großen Namen wie La Seu oder den Almudaina-Palast aufzuzählen und vor Taschendieben zu warnen. Doch was, wenn der Schlüssel zu einem unvergesslichen Palma-Erlebnis nicht darin liegt, das Verlaufen zu vermeiden, sondern es zu kultivieren? Was, wenn die wahre Magie darin besteht, eine bewusste Strategie für das scheinbar Planlose zu entwickeln? Dieser Ansatz verwandelt Sie vom passiven Touristen zum aktiven Entdecker. Es geht darum, die visuellen Echos der Geschichte zu erkennen, die urbane Akustik einer stillen Oase zu verstehen und die feinen Risse in der Fassade der Zeit zu lesen.

Dieser Artikel ist Ihr Kompass für eine solche „Flanier-Strategie“. Wir werden nicht nur zeigen, wo Sie die verborgenen Spuren der Geschichte finden, sondern auch, wie Sie lernen, sie zu sehen. Wir tauchen ein in die Kunst, die authentische Gotik von späteren Nachahmungen zu unterscheiden, balancieren Luxus-Shopping mit tiefen kulturellen Einblicken und finden heraus, wie man selbst die exklusivsten kulinarischen Erlebnisse intelligent und preisbewusst gestalten kann. Machen Sie sich bereit, Palma nicht nur zu besuchen, sondern es zu entschlüsseln.

Um Ihnen die Navigation durch diese Entdeckungsreise zu erleichtern, gibt Ihnen der folgende Überblick eine klare Struktur. Jede Sektion ist ein Baustein Ihrer persönlichen Flanier-Strategie für Palma.

Wo finden Sie die versteckten Spuren der jüdischen Geschichte in den engen Gassen?

Um die tiefste historische Schicht Palmas zu entdecken, müssen Sie lernen, das Unsichtbare zu lesen. Das alte jüdische Viertel, der „Call Major“, ist heute nicht mehr als solches ausgeschildert. Seine Geschichte verbirgt sich in subtilen Zeichen, die nur ein geschultes Auge erkennt. Anstatt nach großen Monumenten zu suchen, wird Ihre Flanier-Strategie hier zu einer archäologischen Spurensuche. Die ehemaligen Bewohner, die Conversos, die nach 1391 zum Christentum konvertieren mussten, hinterließen winzige, fast geheime Symbole ihres Erbes.

Suchen Sie in der Carrer de Monti-Sion und der Carrer del Sol nach Details an den Türstürzen alter Häuser. Hier finden sich manchmal unscheinbare Gravuren oder Vertiefungen, wo einst eine Mesusa, eine Schriftkapsel, angebracht war. Diese Spuren sind keine lauten Touristenattraktionen, sondern leise Echos einer ausgelöschten Kultur. Ihre Entdeckung vermittelt ein weitaus tieferes Gefühl für die komplexe Vergangenheit der Stadt als jeder ausgeschilderte Pfad. Es geht nicht darum, ein Foto zu machen, sondern einen Moment der Verbindung mit der Geschichte zu spüren.

Das Erbe des Kartografen Jafudà Cresques

Ein zentraler Name des Call Major ist Jafudà Cresques, ein jüdischer Kartograf des 14. Jahrhunderts, dessen Werk die Weltnavigation revolutionierte. Sein berühmter Katalanischer Atlas von 1375 gilt als Meisterwerk der mittelalterlichen Kartografie. Seine im Viertel gelegene Werkstatt produzierte Seekarten, die von den großen Entdeckern genutzt wurden und erstmals präzise Küstenlinien und Handelsrouten bis nach Asien zeigten. Die Suche nach den Spuren seiner Familie ist eine Suche nach dem wissenschaftlichen Herzen des mittelalterlichen Palma.

Diese Art der Entdeckung erfordert Geduld und Aufmerksamkeit. Sie belohnt jedoch mit einem authentischen Erlebnis, das weit über die Oberfläche hinausgeht. Anstatt nur durch Gassen zu gehen, dekodieren Sie sie.

Ihr Plan zur Entschlüsselung des jüdischen Viertels

  1. Carrer de Monti-Sion: Untersuchen Sie die Türstürze ehemaliger Converso-Häuser auf fast unsichtbare Davidstern-Symbole.
  2. Carrer del Sol: Achten Sie auf die kleinen Vertiefungen in den Türpfosten, wo einst die Mesusa befestigt war.
  3. Plaça de Santa Eulàlia: Besuchen Sie die Kirche und vergegenwärtigen Sie sich, dass sie auf den Fundamenten einer Synagoge erbaut wurde.
  4. Can Bordils Archiv: Entdecken Sie im Stadtarchiv originale Dokumente über Jafudà Cresques, den berühmten Kartografen.
  5. Centre Maimó Ben Faraig: Verbinden Sie die Vergangenheit mit der Gegenwart und informieren Sie sich im modernen jüdischen Zentrum über aktuelle kulturelle Veranstaltungen.

Warum ist dieser winzige Garten einer der friedlichsten Orte der lauten Stadt?

Mitten im Trubel der Altstadt, nur wenige Schritte von den belebten Plätzen entfernt, liegt eine Oase, die mehr ist als nur ein hübscher Park: der Jardí del Bisbe (Garten des Bischofs). Viele laufen daran vorbei, doch wer eintritt, erlebt einen schlagartigen Wechsel der Atmosphäre. Der Lärm der Stadt verstummt, ersetzt durch das leise Plätschern von Wasser und das Rascheln von Blättern. Doch warum funktioniert dieser Ort so effektiv als Rückzugsort? Die Antwort liegt in seiner meisterhaften mittelalterlichen Gestaltung und der gezielten Nutzung von urbaner Akustik und Mikroklima.

Der Garten ist ein perfektes Beispiel für das Prinzip des „Hortus conclusus“, des geschlossenen Gartens aus der klösterlichen Tradition. Hohe Mauern und dichte Vegetation wirken wie ein akustischer Puffer, der die Schallwellen der umgebenden Gassen absorbiert und bricht. Das stetige Geräusch des kleinen Brunnens ist kein Zufall; es erzeugt ein sogenanntes „weißes Rauschen“, das die verbleibenden Stadtgeräusche maskiert und das Gehirn in einen entspannten Zustand versetzt.

Versteckter mediterraner Garten mit Wasserplätschern und schattigen Bäumen in Palmas Altstadt

Zusätzlich schafft die arabische Wassertechnik mit ihren kleinen Kanälen und die dichte Bepflanzung ein eigenes Mikroklima. Die Verdunstung des Wassers und der Schatten der alten Bäume senken die Temperatur spürbar um mehrere Grad. Dieser Ort ist nicht nur still, er ist physisch und psychologisch eine Oase. Ein Besuch hier ist eine Lektion darin, wie intelligente, jahrhundertealte Stadtplanung auch heute noch zur mentalen Erholung beiträgt.

Als Stadtplaner aus Berlin war ich beeindruckt vom Jardí del Bisbe. Diese winzige grüne Oase funktioniert wie ein akustischer Puffer – die Schallwellen der Stadt werden durch die dichte Vegetation und das plätschernde Wasser absorbiert. Es ist faszinierend, wie dieser mittelalterliche Klostergarten noch heute als urbaner Rückzugsort funktioniert. Die arabische Wassertechnik mit ihren kleinen Kanälen schafft ein eigenes Mikroklima, das die Temperatur um mehrere Grad senkt. Für mich ist es das perfekte Beispiel nachhaltiger Stadtplanung aus dem Mittelalter.

– Ein deutscher Stadtplaner, zitiert in Swiss Bankers Blog

Wie finden Sie die Gebäude, die Gaudís Schülern nachempfunden sind?

Jeder kennt Antoni Gaudís berühmte Umgestaltung der Kathedrale, doch die wahren Kenner Palmas suchen nach den subtileren architektonischen Juwelen: den Werken seiner Schüler. Insbesondere Joan Rubió i Bellver hat in Palma seine Spuren hinterlassen. Ihn zu finden, ist eine Übung im Erkennen von „visuellen Echos“ – stilistischen Anklängen, die eine Brücke zwischen dem katalanischen Modernisme und einer eigenen, mallorquinischen Interpretation schlagen. Ihre Flanier-Strategie besteht hier darin, nicht nach exakten Kopien, sondern nach Variationen eines Themas zu suchen.

Die beiden wichtigsten Gebäude von Rubió sind das Can Forteza Rey und das Can Barceló, die direkt nebeneinander in der Nähe der Plaça Major liegen. Auf den ersten Blick erkennen Sie die Inspiration Gaudís: geschwungene Linien, bunte Keramik-Mosaike (Trencadís) und organische Formen, die an die Natur erinnern. Doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die Unterschiede. Rubió war zurückhaltender, seine Linienführung ist oft geometrischer und kontrollierter als die fast exzessive Verspieltheit seines Meisters. Er interpretiert die Natur, anstatt sie direkt zu imitieren.

Der Trick besteht darin, die Fassaden nicht als Ganzes zu betrachten, sondern Details zu isolieren. Achten Sie auf die Form der Balkongeländer, die Gestaltung der Fensterrahmen und die Art, wie die Keramik eingesetzt wird. Vergleichen Sie die spielerische Fassade von Can Forteza Rey mit dem etwas strengeren, aber immer noch eleganten Can Barceló. Sie werden beginnen, die persönliche Handschrift des Schülers zu erkennen, der aus dem Schatten seines Lehrers trat.

Joan Rubió i Bellver unterschied sich von Gaudí durch seine zurückhaltendere Verwendung der Kurve. Während Gaudí die Natur imitierte, interpretierte Rubió sie geometrisch – seine Fassaden in Palma zeigen eine kontrolliertere, fast mathematische Eleganz.

– Dr. Maria Carbonell, Balearische Architekturgeschichte, Universität der Balearen

Wie balancieren Sie Luxus-Shopping am Borne mit kulturellen Besichtigungen?

Der Passeig del Born ist das glänzende Herz Palmas: eine majestätische Allee, gesäumt von Luxusboutiquen und historischen Platanen. Für viele Besucher stellt sich hier die Frage: Konsum oder Kultur? Die Antwort im Sinne einer klugen Flanier-Strategie lautet: beides, aber nicht nacheinander, sondern miteinander verwoben. Das Geheimnis liegt im „Kontrast-Balancing“, einer Methode, die das Beste aus beiden Welten vereint, ohne dass eine zur bloßen Kulisse für die andere wird.

Anstatt den Born nur als Einkaufsmeile zu sehen, betrachten Sie ihn als eine Hauptachse, von der aus Sie gezielte Expeditionen in die Stille und Geschichte unternehmen. Die sogenannte „Akkordeon-Methode“ ist hierfür ideal: Flanieren Sie für 20-30 Minuten auf dem Born, lassen Sie sich von den Schaufenstern inspirieren, und biegen Sie dann bewusst für 15 Minuten in eine der engen Seitengassen ab. Dort entdecken Sie versteckte Patios, gotische Kirchenportale oder traditionelle Handwerksläden, die selbst eine Sehenswürdigkeit sind.

Elegante Einkaufsstraße Passeig del Born mit historischen Gebäuden und versteckten Innenhöfen

Geschäfte wie der Hutmacher Sombreros Bonet (gegründet 1917) oder das Delikatessengeschäft Colmado Santo Domingo (seit 1886) sind lebendige Museen. Hier verschmilzt das Shopping-Erlebnis mit der Kulturgeschichte. Nach diesem kurzen Abstecher kehren Sie auf den Born zurück und setzen Ihr Flanieren fort. Dieser rhythmische Wechsel zwischen laut und leise, modern und historisch, verhindert die Reizüberflutung und ermöglicht es Ihnen, beide Facetten Palmas tiefgründig und ohne Zeitdruck zu genießen.

Welche Gassen der Altstadt sollten Sie nachts meiden, um Taschendieben zu entgehen?

Die Frage nach der Sicherheit bei Nacht ist für jeden Reisenden relevant. Die übliche Reaktion sind Warnungen und No-Go-Areas. Doch eine positive Flanier-Strategie kehrt die Frage um: Anstatt zu fragen, was man meiden sollte, fragen wir: Wo entfaltet Palma bei Nacht seine sicherste und magischste Atmosphäre? Anstatt Angst zu schüren, entwerfen wir eine Route des Lichts und des Lebens, die die Schönheit der Altstadt nach Einbruch der Dunkelheit zelebriert.

Generell ist Palma eine sichere Stadt. Laut aktuellen Polizeistatistiken liegt die Kriminalitätsrate mit 44,3 Straftaten pro 1.000 Einwohner auf einem Niveau mit deutschen Großstädten wie Hamburg und ist deutlich sicherer als manche Kieze in Berlin. Dennoch gilt die Grundregel: schlecht beleuchtete, menschenleere und enge Sackgassen sind nachts generell keine gute Idee. Stattdessen sollten Sie sich an die belebten und gut beleuchteten Achsen halten, die auch nachts voller Leben sind.

Eine „magische Nacht-Route“ könnte Sie von der spektakulär angestrahlten Kathedrale La Seu, die durch ihre Polizeipräsenz sehr sicher ist, über die lebhafte Plaça Major führen. Von dort aus tauchen Sie in die Carrer de Sant Miquel ein, eine Haupteinkaufsstraße, in der viele Restaurants lange geöffnet haben. Ein weiterer Höhepunkt ist das stimmungsvoll beleuchtete Rathaus an der Plaça de Cort. Die Tour endet idealerweise im Viertel La Lonja, dessen Gassen voller beliebter Tapas-Bars sind und eine gesellige, sichere Atmosphäre ausstrahlen. Diese Route verbindet Sicherheit mit maximalem atmosphärischem Genuss.

Wie unterscheiden Sie echte gotische Elemente von neogotischen Umbauten des 19. Jahrhunderts?

Die Kathedrale La Seu ist das Wahrzeichen Palmas und ein Monument der Gotik. Doch was viele nicht wissen: Sie ist auch ein Lehrbuch für Architekturgeschichte, denn große Teile sind gar nicht original mittelalterlich. Die Fähigkeit, echte Gotik von der Neogotik des 19. Jahrhunderts zu unterscheiden, hebt Sie vom normalen Touristen zum Kenner. Es ist die ultimative Übung für Ihren geschärften Blick und ein zentraler Teil Ihrer Flanier-Strategie.

Die Neogotik war eine romantische Bewegung, die sich nach dem Mittelalter sehnte. Ihre Baumeister hatten jedoch moderne Werkzeuge. Das ist der Schlüssel zur Unterscheidung. Wie der Experte Prof. Klaus Weber hervorhebt, wurde die neogotische Hauptfassade von La Seu erst zwischen 1851 und 1914 vollendet, während das seitliche Portal del Mirador authentische Gotik aus dem 14. Jahrhundert zeigt. Der Kontrast ist frappierend, wenn man weiß, worauf man achten muss.

Echte gotische Steinmetzarbeiten sind unregelmäßig und handbearbeitet, die Steine oft von der Zeit verwittert. Neogotische Steine sind präzise, fast perfekt maschinell geschnitten und wirken oft „zu neu“. Achten Sie auch auf die Symmetrie: Echte Gotik weist oft leichte, charmante Asymmetrien auf, während die Neogotik nach perfekter, fast steriler Symmetrie strebte. Selbst die Wasserspeier verraten ihr Alter: Die gotischen sind oft einfacher und stärker abgenutzt, die neogotischen detailreicher und fantasievoller.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen visuellen Spickzettel für Ihren „Fälschungs-Check“ direkt vor Ort, wie eine vergleichende Analyse der Baustile zeigt.

Gotik vs. Neogotik – Visueller Fälschungs-Check
Merkmal Echte Gotik (13.-15. Jh.) Neogotik (19. Jh.) Beispiel La Seu
Steinbearbeitung Unregelmäßige, handbearbeitete Steine Präzise, maschinell geschnittene Steine Portal del Mirador (gotisch) vs. Hauptfassade (neogotisch)
Wasserspeier Einfache, abgenutzte Formen Detailreiche, fantasievolle Kreaturen Seitliche vs. frontale Wasserspeier
Symmetrie Leichte Asymmetrien Perfekte Symmetrie Rosettenfenster Seitenschiff vs. Hauptrosette
Motivation Ausdruck des Glaubens, technische Innovation Romantische Sehnsucht, nationale Identität Ursprungsbau vs. Fassade von 1851-1914

Palma Zentrum oder Portixol: Wo wohnen Sie ruhiger und dennoch zentral?

Die Wahl der Unterkunft prägt das gesamte Reiseerlebnis. In Palma stehen viele deutsche Urlauber vor der Entscheidung: mitten im historischen Zentrum mit seinem pulsierenden Leben oder im benachbarten, ehemaligen Fischerdorf Portixol? Eine strategische Entscheidung hängt hier von Ihren Prioritäten ab: maximale Ruhe und schneller Zugang zur Natur oder unmittelbare Nähe zu den kulturellen Hotspots? Beide Optionen haben ihre Vorzüge, doch Portixol bietet eine einzigartige Kombination aus Gelassenheit und zentraler Lage.

Portixol, nur einen 15-minütigen Spaziergang oder eine kurze Radtour entlang der malerischen Uferpromenade vom Zentrum entfernt, bietet eine entspannte, fast dörfliche Atmosphäre. Hier dominieren charmante, niedrige Häuser, trendige Cafés und das Rauschen des Meeres. Die Parkplatzsituation ist für Mietwagen-Nutzer deutlich entspannter als im Zentrum, wo kostenpflichtige Parkzonen und teure Parkhäuser die Norm sind. Von Portixol aus sind Sie zudem über die Ringautobahn Ma-20 in nur 25 Minuten am Fuße der Serra de Tramuntana – ein entscheidender Vorteil für Wanderer und Naturliebhaber.

Morgendliche Strandpromenade von Portixol mit Joggern und traditionellen Fischerhäusern

Das Zentrum hingegen bietet das unschlagbare Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Sie treten aus der Haustür und sind umgeben von Geschichte, Restaurants und Geschäften. Für kurze Städtetrips ohne Mietwagen kann dies die effizientere Wahl sein. Auch die Versorgung mit deutschen Produkten ist im Zentrum durch einen zentral gelegenen Lidl gesichert, während Portixol auf einen etwas weiter entfernten Aldi und lokale Supermärkte mit gutem internationalem Sortiment setzt. Die Entscheidung ist letztlich eine des Lebensstils: urbanes Eintauchen versus entspannter Rückzugsort mit schneller Anbindung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Entwickeln Sie eine persönliche „Flanier-Strategie“, um Palma bewusst zu entdecken, statt nur Sehenswürdigkeiten abzuhaken.
  • Konzentrieren Sie sich auf subtile Details und unsichtbare Geschichten, wie die Zeichen im jüdischen Viertel oder die Unterschiede zwischen Gotik und Neogotik.
  • Nutzen Sie Methoden wie das „Kontrast-Balancing“ und die „Akkordeon-Methode“, um verschiedene Erlebnisse wie Shopping und Kultur intelligent zu verbinden.

Welche Sternerestaurants auf Mallorca sind ihr Geld wirklich wert?

Ein Besuch in Palma kann auch eine kulinarische Pilgerreise sein. Die Insel beherbergt eine beeindruckende Dichte an Michelin-Sternen. Doch ein Abend in einem solchen Restaurant kann das Tagesbudget schnell sprengen. Laut aktuellen Tourismusstatistiken gaben deutsche Mallorca-Touristen 2023 durchschnittlich 167,21 € pro Tag aus, während ein Abendmenü im Sternerestaurant leicht 145 € pro Person kostet. Die strategische Frage lautet also: Wie erlebt man diese Spitzenküche, ohne sein Budget zu ruinieren? Die Antwort ist die „Mittagsmenü-Strategie“.

Viele der besten Restaurants der Stadt bieten zur Mittagszeit ein Menü an, das einen Bruchteil des abendlichen Preises kostet, aber oft eine identische Qualität und Philosophie widerspiegelt. Es ist der ultimative Geheimtipp für preisbewusste Feinschmecker und eine sehr deutsche Herangehensweise an Luxus: maximale Qualität für einen effizienten Preis.

Preis-Leistungs-Champion: Die Mittagsmenü-Strategie bei Marc Fosh

Das Restaurant Marc Fosh (1 Michelin-Stern) im Hotel Convent de la Missió ist ein perfektes Beispiel. Hier kostet das innovative 3-Gänge-Mittagsmenü oft nur um die 39 €, während das Abendmenü bei 98 € beginnt. Gäste berichten von gleichermaßen herausragender Qualität in einer oft entspannteren Atmosphäre am Mittag. Ein ähnliches Konzept verfolgt Adrián Quetglas (1 Stern), wo das Mittagsmenü für ca. 28 € eine unglaublich preiswerte Alternative zum 95-€-Abendmenü darstellt. Der entscheidende Tipp: Reservieren Sie 3-4 Wochen im Voraus online, da diese Angebote extrem begehrt sind.

Diese Strategie ermöglicht es Ihnen, Weltklasse-Küche zu erleben, ohne das Gefühl zu haben, übervorteilt zu werden. Es ist die Krönung einer Reise, die auf intelligenten Entscheidungen und dem Wissen um die verborgenen Möglichkeiten beruht – sei es in einer Gasse, einem Garten oder auf einem Teller.

Um das Meiste aus Ihrem Gourmet-Erlebnis herauszuholen, ist es essenziell, die klugen Alternativen und Strategien zu kennen, die Ihnen Spitzengastronomie zugänglich machen.

Indem Sie diese Flanier-Strategie anwenden, verwandeln Sie Ihren Palma-Besuch von einer touristischen Reise in eine persönliche Entdeckung. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre nächste Städtereise nicht nach Sehenswürdigkeiten, sondern nach Erlebnissen zu planen.

Häufig gestellte Fragen zum Entdecken von Palma

Was ist die ‚Akkordeon-Methode‘ für effizientes Sightseeing?

Flanieren Sie 20-30 Minuten auf der Hauptachse des Passeig des Born für Shopping, dann biegen Sie gezielt für 15 Minuten in eine Seitengasse ab, um einen Patio oder eine Kirche zu besichtigen, bevor Sie zur Hauptstraße zurückkehren. So erleben Sie beides ohne Zeitdruck.

Welche historischen Geschäfte verbinden Shopping mit Kultur?

Besuchen Sie die Parfümerie Perfumería Bel (seit 1965), den traditionellen Hutmacher Sombreros Bonet (gegründet 1917) oder das Delikatessengeschäft Colmado Santo Domingo (seit 1886) – alle sind selbst Sehenswürdigkeiten.

Wo kann man die deutsche Kaffee-und-Kuchen-Tradition pflegen?

Das Ca’n Joan de s’Aigo (seit 1700) serviert traditionelle Ensaïmadas und heiße Schokolade. Es ist der perfekte Ort für eine Pause zwischen Shopping und Kultur, nur 2 Minuten vom Born entfernt.

Wie ist die Parkplatzsituation im Vergleich zwischen Zentrum und Portixol?

Portixol: Kostenlose Straßenparkplätze meist verfügbar, besonders in Nebenstraßen. Zentrum: Kostenpflichtige Parkzonen (2-3€/Stunde), Parkhäuser 15-25€/Tag. Für Mietwagen ist Portixol deutlich stressfreier.

Wo finde ich deutsche Produkte zum Einkaufen?

Zentrum: Lidl in der Carrer d’Aragó (10 Min. zu Fuß). Portixol: Aldi in Ciudad Jardín (15 Min. zu Fuß), plus lokale Supermärkte mit gutem internationalem Sortiment.

Wie schnell bin ich in der Serra de Tramuntana?

Von Portixol: 25 Minuten mit dem Auto über die Ma-20. Vom Zentrum: 35-40 Minuten durch den Stadtverkehr. Portixol bietet den schnelleren Fluchtweg in die Natur.

Geschrieben von Sophie von Berg, Sophie von Berg ist Luxury Travel Designerin und Lifestyle-Consultant für den gehobenen Markt auf Mallorca. Sie organisiert exklusive Retreats, Yachtcharter und private Villenaufenthalte für eine anspruchsvolle internationale Klientel.